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Der giftigste Frosch der Welt

in Allgemeines 26.07.2009 21:51
von deezeedevil • 25 Beiträge

Der giftigste Frosch der Welt
Der Schreckliche Blattsteiger ist klein und bunt – und er kann zehn Menschen töten!

Phyllobates terribilis heißt auf Deutsch der Schreckliche Blattsteiger. Er wohnt in einem kleinen Regenwaldstück in Kolumbien in Südamerika, frisst gerne kleine Käfer, Milben oder Ameisen und mag es schön warm und schwül. Seine Haut ist ein bisschen feucht, aber nicht glitschig und hat eine leuchtend gelbe Farbe. Und während die meisten Frösche seiner Familie gerade mal so groß werden wie eine Stecknadel, gehört er mit fünf Zentimetern zu den ganz Großen.
Aber Achtung! Er ist nicht nur bunt und groß. Er ist auch der giftigste Frosch der Welt – daher der Beiname „terribilis“, also schrecklich auf Lateinisch. Aus Drüsen drückt er Gift auf seine Haut. Das verteilt sich über seinen Körper und schützt ihn vor gefräßigen Feinden und lästigen Parasiten, die ihn krank machen. Mücken zum Beispiel. Die sind für Frösche eine echte Plage, aber ihn lassen sie in Ruhe. Sein Gift ist so stark, dass er allein mit dem, was er in seinen Drüsen produziert – das haben Forscher ausgerechnet – ungefähr 20 000 Mäuse oder zehn Menschen töten könnte.
Die Terribilis-Arten zählen zur kunterbunten Familie der Baumsteigerfrösche. Über 160 verschiedene Arten gehören dazu. Natürlich sind nicht alle so bunt und giftig wie die Schrecklichen Blattsteiger. Grundsätzlich könnt ihr euch aber merken: Wer bunt ist, ist auch giftig. Jedenfalls in der freien Natur. Die Zutaten für ihr Gift bekommen die Baumsteigerfrösche von verschiedenen Insekten wie Milben, Ameisen und anderen kleinen Krabbeltieren, die in unseren Regenwäldern leben. In Gefangenschaft, wo sie anderes Futter als in ihrer Heimat bekommen, verlieren selbst Terribilis-Frösche ihr Gift (aber nicht ihre Farbe).
Aber zurück in den Regenwald. Wie alle Amphibien brauchen auch diese Frösche Wasser, um sich aus Kaulquappen entwickeln zu können. Während die meisten Frösche ihre Eier direkt ins Wasser abgeben (man nennt das laichen), legen die Baumsteiger ihre Eier an Land zwischen feuchtes Laub auf dem Urwaldboden.
Nach ein bis zwei Wochen schlüpfen die Kaulquappen und werden von einem Elternteil huckepack zu Minigewässern in Vertiefungen von Pflanzen gebracht. Astlöcher zum Beispiel, Blattachseln oder auch Trichter von Ananasgewächsen.
Bis die Kaulquappen sich zu Fröschen entwickeln, vergehen einige Wochen. Während dieser Zeit werden sie von den Eltern gefüttert, denn in den kleinen Wasseransammlungen ist Futter knapp. Einigen genügen Algen oder kleine Insekten, die in das Minigewässer fallen, andere werden mit Eiern oder kleineren Kaulquappen versorgt.
Einige dieser Kinderstuben sind nah am Boden oder auf Büschen, für andere steigen die Froscheltern auf hohe Bäume (daher der Name Baumsteiger). Jede Baum- steigerart macht das ein bisschen anders. Die Schrecklichen Blattsteiger leben als Kaulquappen in einer kleinen Pfütze am Boden. Als Jungfrösche klettern sie dann aber umso lieber auf Bäume.

Baumsteigerfrösche werden häufig auch Pfeilgiftfrösche genannt. Tatsächlich haben Indianer in Kolumbien ihre Pfeile früher mit dem Gift von Phyllobates terribilis und zwei weiteren Baumsteigerarten vergiftet. Dazu strichen sie ihre Pfeilspitzen über den Rücken der Tiere. Grausamer war die Methode, die Tiere aufzuspießen.
Julia Thurau



Auch sehr giftig:
In Zentralafrika lebt die Schwarze Mamba. Sie ist die größte Giftschlange Afrikas und lebt von Vögeln, Baumeidechsen und Baumfröschen. Menschen fällt sie nicht an, aber wenn jemand versehentlich auf sie tritt, wird sie böse. Busfahrer halten in Gebieten, wo die Maba lebt, vorsorglich an, wenn eine große Schlange vor ihnen die Straße überquert.
Steinfische sehen aus wie Steine, die Arten tragen Namen wie Bewachsener Stein oder Lebender Stein. Man kann sie leicht übersehen und auf sie treten. Sie haben keine Schuppen und stachelige Rückenflossen, in denen sie das stärkste bekannte Fischgift erzeugen. Steinfische leben im Indischen Ozean.
In Südeuropa leben Skorpione, deren Gift nicht sehr stark ist. Viel gefährlicher sind die Skorpionarten, die in Wüstengebieten in Nordafrika und Nordamerika zu Hause sind. Ihre Nahrung besteht aus kleineren Tieren wie Schaben und Käfern, doch wenn sie sich angegriffen fühlen, heben Skorpione ihren giftigen Stachel über den Kopf und stechen zu.
Eine der giftigsten Spinnen der Erde heißt Schwarze Witwe. Sie lebt in fast allen Erdteilen, auch in Südeuropa. Ihre Beute sind Insekten, ihr Gift kann bis zu 15 Mal stärker sein als das einer Klapperschlange. Menschen sterben aber selten an ihrem Biss, weil nur wenig Gift übertragen wird.
Julia Thurau/Susanna Nieder


zuletzt bearbeitet 26.07.2009 21:57 | nach oben springen


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